KOOPERATIONEN
FACE IT! Wer willst Du sein?
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Eine filmische Intervention von Cyril Schäublin in der Sammlung Ludwig Museum Koblenz , kuratiert von Katharina Arimont
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5. April bis 16. Juni 2019
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Filmstill, Cyril Schäublin, "Le visage que tu mérites", Kurzfilm, 2018, 4 Min, 1,77:1, 2018, Filmstill,
"Face it! Wer willst du sein?" ist eine Ausstellung rund um den Film „Le visage que tu mérites/ Das Gesicht, das Du verdienst" (2018) des international erfolgreichen Regisseurs Cyril Schäublin, der im Ludwig Museum Koblenz interveniert: Kuratiert von Kunsthistorikerin Katharina Arimont wird der Film, dessen Realisierung Anfang 2018 von Le Manoir Art gefördert wurde, mit den Werken der Sammlung des Museums in Bezug gesetzt. Die neue Präsentation greift das Hauptthema des Films auf und dreht sich um das menschliche Gesicht als Spiegel der eigenen Identität, oftmals gefangen in gesellschaftlichen Konventionen. (Zum Ausstellungsflyer als pdf)
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Das Gesicht als Spiegel
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Das Gesicht ist ein Spiegel der inneren Befindlichkeit und kann zugleich eine
Maske sein, die wir den Idealen der Gesellschaft anpassen. Wie es uns geht und wie wir uns nach außen hin zeigen, spiegelt sich in unserem Gesicht wider. Spiegel haben daher eine verlockende Wirkung auf uns Menschen. Ein schneller Blick, um das eigene Abbild zu prüfen, geschieht häufig unbewusst und ist zugleich bewusste Routine. Morgens im Bad, beim Vorbeilaufen an einer reflektierenden Scheibe oder in Aufzügen mit Spiegelwänden. Es ist fast unumgänglich: Wir sind ständig mit unserem Abbild konfrontiert. Was uns dazu bewegt und was dies ins uns auslöst - an diesem Punkt setzt die Ausstellung an und dreht sich darum, wer man ist, wer man sein kann und wie uns unser eigenes Gesicht und das Gesicht anderer tagtäglich mit diesen Fragen konfrontiert, denen wir uns stellen müssen.
Wie wir unser Leben leben und wie das Leben unsere Gesichter zeichnet - dieser Frage widmet sich Cyril Schäublin in seinem Film „Le visage que tu mérites“: Schäublin filmt Menschen unterschiedlichen Alters in einem Aufzug mit verspiegelter Wand und zeigt ihre Gesichter in Nahaufnahme. Fremde Menschen stehen anonym und zugleich körperlich nah nebeneinander und sind für einen kurzen Moment mit sich, ihren Gedanken und ihrem Spiegelbild alleine. Wir sehen Blicke, die nicht wissen, wo sie ruhen sollen und die ab und zu der Verlockung erliegen, im Spiegel einen Blick auf das eigene Abbild zu werfen. So schaut eine junge Frau charmant verzückt ihr Spiegelbild an, eine ältere Frau wagt verstohlen den Blick in den Spiegel, als ob sie fürchtet, gewahr zu werden, was sie erkennt: Die Vergänglichkeit des eigenen Lebens.
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Unser Aussehen und unser Charakter werden zum einen durch unsere Gene bestimmt, zum anderen hat auch der Kontext, in dem wir leben, darauf großen Einfluss. Cyril Schäublin bezieht sich in seinem Film auf einen Aphorismus von Coco Chanel: „Die Natur gibt dir das Gesicht, das Sie mit 20 haben. Das Leben formt das Gesicht, das Sie mit 30 haben. Aber mit 50 hast Du das Gesicht, das Du verdienst.“
Die Aspekte, die „Le visage que tu mérites“ aufwirft, finden ihre Bezüge in Kunstwerken aus der Sammlung des Ludwig Museum Koblenz, die sich inneren, psychischen Vorgängen widmen und Werken, die mit äußeren gesellschaftlichen Bedürfnissen und Begehrlichkeiten spielen.
Inmitten dieser zwei gegensätzlichen Positionen zeigt die Ausstellung einen weiteren Film von Cyril Schäublin „My Brother, the Raven/ Mein Bruder der Rabe" (2008), der sich thematisch dem Wandlungsprozess des natürlichen Urmenschen widmet, dem Eitelkeiten fremd sind, der aber beim Eintritt in die Gesellschaft eine Veränderung erfährt sowie die Videoarbeit Soul in the Hole (2018) von Ilya Pusenkoff (*1983), die durch ihren interaktiven Charakter den Betrachter unmittelbar einbezieht.
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Mehr über die Ausstellung und über die einzelnen Werke finden Sie in den Wandtexten.
Cyril Schäublin, "Le visage que tu mérites", Kurzfilm, 2018, 4 Min, 1,77:1, 2018, Filmstill, © Cyril Schäublin/Le Manoir Art
Werkansicht Lisa Rudigier „Sprechversuche“ (1994), Detail © Ludwig Museum Koblenz, Foto: Aleksandra CieÅ›lewicz
Ilya Pusenkoff, "Soul in the Hole“, 2018 , interaktive Videoskulptur
Cyril Schäublin "Le visage que tu mérites", Kurzfilm,4 Min, 1,77:1, 2018, Filmstill, © Cyril Schäublin/Le Manoir Art
Ansicht der Ausstellung „Face it! Wer willst Du sein?“, Werk „Mein Bruder der Rabe“, 2008, Kurzfilm von Cyril Schäublin © Le Manoir Art/ Ludwig Museum Koblenz, Foto: Aleksandra CieÅ›lewicz
Ilya Pusenkoff vor seiner Videoinstallation "Soul in the Hole" (2018) © Ludwig Museum Koblenz, Foto: Aleksandra CieÅ›lewicz
Textdesign © Christian von der Heide
"Face it! Wer willst Du sein?"
entstand in Kooperation mit: